Im Gespräch: Peter May und Dominik von Au

Prof. Dr. Peter May, Gründer der PETER MAY Family Business Consulting, im Gespräch mit Dr. Dominik von Au, ab 2022 Partner und Geschäftsführender Gesellschafter der PETER MAY Family Business Consulting.

Karin Ebel und Arno Lehmann-Tolkmitt

 

Peter, Du gewinnst mit Dominik einen neuen Geschäftsführenden Gesellschafter für Deine sehr dynamisch wachsende Gruppe. Was ist die Logik dahinter?

Peter May: Ich stehe mit Dominik seit vielen Jahren im engen Austausch. Wir schätzen einander sehr, und uns verbindet die große Leidenschaft für die Belange von Familienunternehmen, gepaart mit dem Willen zu höchster Professionalität und der Bereitschaft zur ständigen Weiterentwicklung. Gleichzeitig verkörpert Dominik die nächste Generation. Er steht im engen Austausch mit den NextGens von Deutschlands großen und bekannten Unternehmerfamilien. Und er kennt deren Themen wie kein anderer. Außerdem ist er, bei aller Seniorität, gut 20 Jahre jünger als ich …

Inwiefern sind das andere Themen als die, die Dir seit über 30 Jahren in der Governance- und Inhaberstrategie-Beratung begegnen?

Peter May: Es ändert sich nicht alles, aber doch vieles, und das rasant. Wenn es z.B. um die Neuausrichtung des Unternehmens oder der Inhaberfamilie vor dem Hintergrund der großen wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und sozialen Entwicklungen geht, denkt und handelt die NextGen entschieden anders als die Vorgänger-Generation. Sie hat ihre ganz eigene Agenda, die sie zunehmend aktiv anpacken will. Da ist eine tolle Dynamik, die wir in vielen Unternehmen sehen. Und dabei ist Dominik schon lange ein geschätzter Gesprächspartner auf Augenhöhe vieler NextGens, Unternehmer:innen und Familienunternehmen, wenn es um die Umsetzung dieser Pläne geht – und vor allem um die Antwort auf die Frage, wie sich die Inhaberfamilie organisieren muss, damit das konsequent und zukunftsweisend gelingt.

Dominik, was hat Dich zum Wechsel zur Peter May Gruppe bewogen?

Dominik von Au: Es gibt niemanden in Deutschland, der die Beratung von Familienunternehmen mit mehr Leidenschaft und Professionalität vorantreibt als Peter May; und der dabei immer den Blick auf die großen Veränderungen der Zukunft hat. Er hat gemeinsam mit sehr erfahrenen Partnerkolleg:innen, die ich ja auch seit vielen Jahren kenne und schätze, eine in Deutschland einzigartige unabhängige Beratungs-Boutique aufgebaut. Ich wüsste kein fokussierteres Team, mit dem ich ab Januar 2022 die Themen angehen wollte, die mich und so viele Unternehmerfamilien umtreiben.

Welche Themen sind das konkret?

Dominik von Au: Die nächste Generation in den Familienunternehmen, also die 18- bis Mitte 40-Jährigen, sind gegenüber den Themen Inhaberstrategie und Familienverfassung deutlich aufgeschlossener als viele der Vorgänger-Generation. Sie wissen um die Interessenskonflikte in ihren Familien, sind aber, oftmals anders als ihre Eltern, in der Lage, sie aktiv anzusprechen und vor allem anzugehen. Gleichzeitig wollen viele ihre Inhaberrolle gestaltend ausfüllen und suchen nach Wegen, sich einzubringen. Dabei muss das nicht zwingend die CEO-Rolle sein: Die Entscheidungsmacht war früher in vielen Unternehmerfamilien allein beim Geschäftsführenden Gesellschafter gebündelt. Alle anderen wurden vielleicht informiert, bisweilen sogar angehört, aber mehr auch nicht. Das ändert sich dramatisch: Die junge Generation fordert andere Governance-Strukturen ein, und das ist gut so. Die Gremien werden professioneller, und die Ansprüche an die eigene Ausbildung und das eigene Engagement wachsen. Das ist toll! Denn die NextGen bringt oftmals so vieles mit an den Tisch, das ihre Unternehmen besser machen wird: mehr Team-Verständnis, mehr Netzwerken, mehr Diversität, mehr echtes Klimaschutz-Bewusstsein, mehr Transparenz und Bereitschaft zur professionellen Kommunikation mit allen Stakeholdern, mehr Lust auf die digitale Transformation, mehr technologisches Verständnis, mehr Begeisterung für New Work …

Welche Pläne habt Ihr beide mit der Peter May Gruppe?

Peter May: Wir werden das Dienstleistungsangebot weiter ausweiten: Unser Kern ist und bleibt die Inhaberstrategie-Beratung. Wir haben aber auch Experten, die sich z.B. in Stiftungsfragen, in der Vermögensstrategie und bei Family-Office-Themen auskennen. Und wir werden ab Januar 2022 mit Gerold Rieder und Sabine Strick die Beratung rund um die Konzeption von Aufsichts- und Beiräten sowie die Vermittlung und Qualifizierung von Gremien-Mitgliedern sehr stark ausbauen sowie im Bereich Family Equity weiter wachsen.

Dominik von Au: Die Marke PETER MAY seht wie keine andere in Deutschland für höchste Kompetenz, langjährige Erfahrung in der Arbeit mit und für Unternehmerfamilien, volle Unabhängigkeit und methodische Überlegenheit. Dazu kommt das unschlagbare Team mit sehr unterschiedlichen Persönlichkeiten, die sich toll ergänzen. In der Beratung sind es immer die Menschen, die den Unterschied machen. Hier sind die Partnerinnen und Partner absolute Expert:innen auf ihren Gebieten und langjährige Familienunternehmens-Versteher:innen. Ich freue mich sehr darauf, ab Januar 2022 Teil dieses Teams zu sein und insbesondere auch auf die enge Zusammenarbeit mit meinen Mitgesellschaftern Karin Ebel, Matthias Händle, Arno Lehmann-Tolkmitt und Peter May.

Wie sieht Eure Vision für die PETER MAY Gruppe aus? Wo wollt Ihr in zehn Jahren stehen?

Dominik von Au: In zehn Jahren wollen wir nicht nur die Nummer Eins im Bereich Inhaberstrategie sein, sondern auch für damit verbundene wesentliche Dienstleistungen – und das international.

Peter May: Die Verwirklichung dieses Ziels beruht auf einem klaren Anspruch und starken Werten, dem höchsten Qualitätsanspruch und absoluter Integrität. Wir handeln im Interesse der Mandant:innen und sind und bleiben unabhängig. Und wir agieren auf Augenhöhe, das heißt wir sagen immer, was wir für richtig halten, und nicht, was sie oder er eventuell lieber hören würde.

Ihr seid ein schnell wachsendes Team mit vielen klugen Köpfen. Wie seid Ihr organisiert, welche Rollen gibt es im Team?

Peter May: Wir sind Dienstleister und können nur erfolgreich sein, wenn jede*r sich mit dem, was wir tun, identifiziert. Deshalb gibt es bei uns kein hierarchisches Denken, sondern einen ausgeprägten Teamspirit.

Dominik von Au: Dieses diverse Team aus unabhängigen, extrem erfahrenen Inhaberstrategie-Berater:innen, jede und jeder mit besonderen Stärken und Schwerpunkten ist einzigartig in Deutschland. Seine Vielfalt ist ein hohes Gut.

Welche Rolle spielt aus Ihrer Sicht das Thema Nachhaltigkeit in Ihrer Branche?

Dominik von Au: Sie ist eine der größten Herausforderungen für unsere Mandant:innen. Die meisten wissen, dass die nachhaltige Ausrichtung des Unternehmens nicht nur eine moralische Pflicht ist, sondern perspektivisch mit ausschlaggebend für Erfolg und Misserfolg sein wird. Aber die wenigsten sind sich dessen bewusst, wie sehr sie als Inhaberfamilie die Marschrichtung und das Tempo vorgeben können. Hier sensibilisieren wir unsere Mandant:innen und unterstützen sie bei der Umsetzung. So leisten auch wir unseren Beitrag zum nachhaltigen Wirtschaften. Nachhaltigkeit sollte immer Teil einer belastbaren Inhaberstrategie sein. Die Inhaber sind die Machtzentrale: Je nachhaltiger sie sind, desto nachhaltiger ist das Unternehmen.

Peter, Du sprichst davon, dass Dominik Deine Nachfolge antritt. Wie läuft das genau?

Peter May: Das stimmt. Wir beide haben einen klaren Stufen- und Zeitplan, der sehr bald spürbar sein wird. Am 1. Januar geht meine persönliche Nachfolge los. Und das fühlt sich richtig gut an!